Dr. Gerrit Kaschuba

Dr. rer.soc., Diplompädagogin wissenschaftliche Evaluationen, Forschung, Fortbildungen, Supervision
E-Mail: kaschuba(at)tifs.de
Ich führe seit vielen Jahren wissenschaftliche Untersuchungen und Evaluationen im Bereich Fort- und Weiterbildung und Arbeit durch und begleite Projekte bei Konzeptentwicklungen sowie Organisationen bei Um- und Neuorientierungsprozessen.
Weitere Schwerpunkte sind die Begleitung von Gender Mainstreaming-Prozessen in Kommunen und verschiedenen Organisationen und die Durchführung von Fortbildungen, Gender, Diversity und interkulturellen Trainings und Supervision.
Aus- und Fortbildung
Studium der Diplompädagogik an den Universitäten Bielefeld und Tübingen (1984 Diplom), Promotion an der Universität Tübingen in Erziehungswissenschaft/Erwachsenenbildung (1998), Fortbildung zur Supervisorin in der Akademie Remscheid (Abschluss 2000), Fortbildungen in Themenzentrierter Interaktion (TZI)
Mitgliedschaften
Netzwerk Gender Training, GMEI (Gender Mainstreaming Expertinnen International), Verband baden-württembergischer Wissenschaftlerinnen, Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Arbeitsschwerpunkt: Fortbildung & Training
Über meine Tätigkeit als Bildungsreferentin in einer Organisation der Entwicklungszusammenarbeit Mitte der 1980er Jahre lernte ich Gender Trainings in der interkulturellen Zusammenarbeit und Bildung kennen und führe diese seit 30 Jahren für verschiedene Organisationen in der Bundesrepublik durch. Die Konzepte habe ich gemeinsam mit anderen bezogen auf den bundesrepublikanischen Kontext weiterentwickelt. Sie fokussieren Gender und Diversität mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen wie etwa interkultureller Kommunikation.
Auswahl:
- Konzipierung und Durchführung von diversitätsbewussten Gender Trainings, Trainings zu Organisationsentwicklungsstrategien wie Gender Mainstreaming und interkulturelle Trainings (in Zusammenarbeit mit dem IQ-Netzwerk) in verschiedenen Organisationen wie Jobcenter, Agentur für Arbeit, Hochschule, kommunaler Verwaltung, Länder- und Bundesministerien und in der Entwicklungszusammenarbeit, Unternehmen, Gewerkschaften
- Fortbildungen zu gender- und diversitätsbewusster Methodik und Didaktik bei Hochschulen, verschiedenen Bildungsträgern und für Zuständige für Fortbildung in Länderministerien
- Führungskräftefortbildungen in kommunalen Verwaltungen und auf Länderebene, Berufsgenossenschaften (z.B. BG RCI), kirchlichen Organisationen (z.B. skd) und Unternehmen, Workshops für Vorstände und Aufsichträte zu Frauen in Führungspositionen (DWW)
- Lehre an unterschiedlichen Hochschulen
Arbeitsschwerpunkt: Forschungs- und Praxisprojekte
Ich führe seit vielen Jahren wissenschaftliche Untersuchungen und Evaluationen im Bereich der Fort- und Weiterbildung, der Arbeitsförderung, des Übergangs Schule –Beruf und der Integration von Migrant_innen durch und begleite Modellprojekte etwa bei Konzeptentwicklungen sowie Organisationen bei Um- und Neuorientierungsprozessen. Weitere Schwerpunkte sind die Evaluation und Begleitung von Gender Mainstreaming-Prozessen in Kommunen und von Gender-Qualifizierungen für die Bildungsarbeit.
Auswahl:
- Forschungsprojekt "Wo-Ge - Gesundheitliche Versorgung für Menschen in Wohnungsnot". Die Forschung fndet in enger Zusammenarbeit mit innovativer Praxis in Stuttgart statt und in Kooperation mit der Hochschule Esslingen sowie mit Förderung druch die Vector-Stiftung. Laufzeit: 2017-2019
- „Erhebung zu den Angeboten in der Jugendarbeit für LSBTTIQ-Jugendliche“ in Baden-Württemberg (eine Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut tifs und der EH Ludwigsburg), finanziert durch das Sozialministerium Baden-Württemberg (2015-2016)
- „Gleichstellungspolitischer Auftrag der Bundesagentur für Arbeit im SGB III – Umsetzungsstand und Handlungsempfehlungen“ - Forschungsprojekt im Zusammenschluss mit dem genderbüro Berlin) in Kooperation mit dem ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH und dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (lAW) im Auftrag des BMAS (2012 – 2013)
- Projekt "GeKom – Gender-Kompetenz im kommunalen Raum: Bildungsmaßnahmen zur Umsetzung von Chancengleichheit" im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung (2007 – 2010) gemeinsam mit SOWIT. Das Projekt zielte auf die geschlechterbezogene Qualifizierung der Mitarbeitenden in Kommunalverwaltungen und in Organisationen auf kommunaler Ebene durch Bildungsangebote, die die Gender-Kompetenzen fördern. Das Projekt wurde von tifs evaluiert.
Arbeitsschwerpunkt: Supervision für Teams und Einzelpersonen
Bettina Staudenmeyer, M.A.

Soziologin (BA),
Gesellschaftstheoretikerin (MA)
Arbeits- und Lebensmittelpunkt: Jena
E-Mail: staudenmeyer(at)tifs.de
Aus- und Fortbildung
Bachelorstudium der Soziologie an der Universität Bamberg, Masterstudium der Gesellschaftstheorie an der Universität Jena, fortgebildet im Bereich Sexualpädagogik.
Arbeitsschwerpunkt: Forschung & wissenschaftliche Publikationen
Der Wunsch, soziale Zusammenhänge zu erforschen und tiefergehend zu verstehen, hat mich zur sozialwissenschaftlichen Forschung gebracht. Dabei beschäftigen mich vor allem die Themen Geschlechterverhältnisse, Heteronormativität, Migration, Flucht, Gesundheit und Sexualität. Das Zusammenspiel von Theorie, Empirie und Praxis ist mir besonders wichtig.
Auswahl an Projekten:
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"GeDiC - Gender- und Diversitätsaspekte bei der professionellen Unterstützung von Drogenkonsumierenden mit Fokus auf Crystal-Konsum" in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Tübingen (2020-2021)
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"(Un)angepasst - Junge lesbische, schwule, bisexuelle und Trans*-Menschen im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf" - an der Hochschule Fulda bei Prof. Dr. Susanne Dern angesiedelt (2018-2020)
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"Geflüchtete Mädchen/Frauen und Substanzkonsum im Hilfesystem in NRW" - Bestandsaufnahme zum Unterstützungsbedarf von geflüchteten Mädchen und Frauen, die illegale oder legale Substanzen (Drogen) konsumieren oder Angehörige von Konsumierenden sind. Im Auftrag der Landeskoordinierungsstelle Frauen und Sucht NRW BELLA DONNA (2018-2019)
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"WoGe - Gesundheitliche Versorgung für Menschen in Wohnungsnot". Die Forschung findet in enger Zusammenarbeit mit innovativer Praxis in Stuttgart statt und in Kooperation mit der Hochschule Esslingen sowie mit Förderung durch die Vector-Stiftung. (2017-2019)
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"Crystalkonsum von Frauen". Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit. Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut tifs und der Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft (2016-2017).
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„Erhebung zu den Angeboten in der Jugendarbeit für LSBTTIQ-Jugendliche“ in Baden-Württemberg (eine Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut tifs und der EH Ludwigsburg), finanziert durch das Sozialministerium Baden-Württemberg (2015-2016)
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Erstellung des 3. Männergesundheitsberichts der Stiftung Männergesundheit in Kooperation mit der Hochschule Merseburg zum Thema „Sexualität“ (2015)
Arbeitsschwerpunkt: Bildungsarbeit
Seit vielen Jahren führe ich Vorträge, Fortbildungen, Workshops und Projekttage für die verschiedensten Zielgruppen durch. Die Vermittlung von sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen an Fachkräfte, Studierende sowie Kinder und Jugendliche ist mir ein großes Anliegen.
Auswahl an Formaten:
- "Ein Glücksgefühl, so angesprochen zu werden, wie ich bin" - Fortbildungen und Seminare zum Thema Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung u.a. für Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen der Jugend(sozial)arbeit und Studierende, u.a. über die Land/Staudenmeyer Bildungsarbeit GbR
- "Was Kinder lesen - Vielfalt in Kinderbüchern" - Workshops zu Geschlechterbildern, Familienbildern und/oder Menschenbildern in Bezug auf rassisitsche Stereotype u.a. für Fachkräfte in KiTas, Buchhandel, Bibliotheken und Menschen mit Kindern, angeboten über das Bildungskollektiv knoten.punkte
- Fortbildungen und Workshops zu Genderkompetenz und Diversitätskompetenz sowie zu gender- und vielfaltssensibler Sprache
- Sexualpädagogische Projekttage mit Kindern und Jugendlichen zu den Themen Körper, eigene Bedürfnisse und Grenzen, Geschlecht, Pubertät und Sexualität an Schulen in Jena über JuMäX e.V. - Fachstelle für Mädchen*-und Jungen*arbeit
- Vorträge und Workshops zu Sexualität und Geschlechterverhältnis, emanzipatorischer Sexueller Bildung, Verhütungsverantwortung, Kontrazeptiva für Männer
- Vorträge zu feministischer Theorie - Jessica Benjamin und Judith Butler - und gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen
Publikationen
Bitzan, Maria; Kaschuba, Gerrit; Schneider, Sabine; Staudenmeyer, Bettina; Weiser, Iris (2021)
Gesundheitliche Versorgung für Menschen in Wohnungsnot. Zugänge zum Gesundheitswesen – exemplarische Fallstudien unter Berücksichtigung von Gender- und Diversitätsaspekten. Ein Forschungsbericht. Schriftenreihe des Forschungsinstituts tifs e.V. (Hrsg.), Gender- und diversitätsbewusste Theorie und Praxis 2021, Nr. 3. download pdf
Staudenmeyer, Bettina (2019): „Die Hilfen müssen da ankommen, wo die Betroffenen sowieso schon sind“
Geflüchtete Mädchen und Frauen mit Bezug zu Substanzkonsum im Hilfesystem in Nordrhein-Westfalen. Bestandsaufnahme und Bedarfserhebung. Schriftenreihe des Forschungsinstituts tifs e.V., Gender- und diversitätsbewusste Theorie und Praxis 2019, Nr. 2. (Download PDF-Dokument)
Staudenmeyer, Bettina/Kaschuba, Gerrit (2018): „Ich wollte perfekt sein" - Crystal-Konsum von Frauen - funktional im Kontext gender-bezogener Anforderungen? In: SuchtAktuell, 02/2018, S. 39-44.
Staudenmeyer, Bettina/Kaschuba, Gerrit/Stumpp, Gabriele (2018): "Es ging nicht mehr ohne, es ging nicht mehr mit": Crystal Meth-Konsum von Frauen. Sachbericht des Forschungsinstituts tifs und des Instituts für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen, online verfügbar.
Staudenmeyer, Bettina (2018): Von Frauen* gespielter Fußball - Medieninszenierungen seit 2011. In: Schweer, Martin (Hg.): Sexismus und Homophobie im Sport. Interdisziplinäre Perspektiven auf ein vernachlässigtes Forschungsfeld. Wiesbaden: Springer-Verlag, S. 105-123.
Staudenmeyer, Bettina (2017): Dritter Deutscher Männergesundheitsbericht zur Sexualität von Männern*. In: pro familia Magazin 03/2017, S.27-29.
Stiftung Männergesundheit (HG.) (2017): Sexualität von Männern. Dritter Deutscher Männergesundheitsbericht. Von Doris Bardehle, Heinz-Jürgen Voß, Teodor Klotz und Bettina Staudenmeyer editiert.
Staudenmeyer, Bettina; Kaschuba, Gerrit; Barz, Monika; Bitzan, Maria (2016): „Ein Glücksgefühl, so angesprochen zu werden, wie ich bin". Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung in der Jugendarbeit in Baden-Württemberg. Landesweite Studie zu den Angeboten für lesbische, schwule, bisexuelle, trans-gender, transsexuelle, intergeschlechtliche und queere Jugendlichen und Empfehlungen für die LSBTTIQ-Jugendarbeit. Eine Kooperation der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg und des Tübinger Forschungsinstituts tifs e.V.. Hrsg: Ministerium für Soziales und Integration, Stuttgart. Online verfügbar.
Staudenmeyer, Bettina (2015): Körperliche Praxen subversiv wenden – Intersektionale Einschreibungen in den Körper am Beispiel von Bauchtanz und Fußball. In: Forschungsinstitut tifs (Hg.): Tagungsdokumentation Gender und Diversity in Theorie und Praxis. Erkenntnisse und Perspektiven. 26. und 27. Juni 2014. Online verfügbar.
Staudenmeyer, Bettina (2013): Fußball als Inszenierung der Geschlechterdifferenz. Wissenschaftsblog des SoziologieMagazins. Online verfügbar.
Barbara Stauber

Prof. Dr. rer.soc., Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen, Sozialpädagogik, Wissenschaftliche Evaluationen, Grundlagenforschung
Aus- und Fortbildung
Studium der Politikwissenschaften und Philosophie an der Universität Tübingen (1990 MA),
Promotion an der Universität Tübingen in Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik (1995)
Habilitation an der Universität Tübingen in Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik (2003).
Mitgliedschaften
Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik / AG Hochschule, Zentrum für Gender und Diversitätsforschung, Kommission Sozialpädagogik der DGfE, Sektion Jugendsoziologie der DGS, IRIS e.V. – Institut für regionale Innovation und Sozialforschung
Arbeitsschwerpunkt: Forschung
Seit vielen Jahren arbeite ich mit anderen Kolleg_innen zu der Thematik biografischer Übergänge. Hierbei widme ich mich besonders der Frage der Herstellung, Gestaltung und Modifikation von Weiblichkeiten und Männlichkeiten bzw. von Geschlechteridentitäten in deren intersektionaler Verschränkung mit Rassismen und Klassismen. Ein besonderer Fokus liegt auf Übergängen von der Jugend zum Erwachsensein und deren jugendkulturellen Ausdrucksformen.
Graduiertenkolleg Doing Transitions. Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf
Kooperatives DFG-Graduiertenkolleg der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Eberhard Karls Universität Tübingen
Lebensverläufe sind durch eine Vielzahl von Übergängen strukturiert; sie vollziehen sich zwischen einzelnen Lebensphasen und Statuspositionen, zwischen unterschiedlichen Rollen und Selbstbildern. In der Vergangenheit interessierte sich die Forschung insbesondere für die Bedingungen, unter denen Übergänge erfolgreich verlaufen. Aus diesem Grund gerieten Übergänge – etwa der Wechsel von der Schule in den Arbeitsmarkt – häufig als Probleme in den Blick: Sie galten als unsicher und ungewiss, als Momente der Reproduktion sozialer Ungleichheit und als Risiken sozialen Ausschlusses. Daher begründete sich ihre Erforschung häufig mit dem Versprechen der Problemlösung. Auch neuere Beiträge zur Übergangsforschung sind davon nicht ganz frei. Sie lenken das Augenmerk auf Übergänge in andere Lebensalter und Lebensbereiche, auf jene in die Elternschaft, den Ruhestand oder ins Pflegeheim. In den Fokus geriet aber auch der Status des Geflüchteten, den man – je nach Aufenthaltsbestimmungen – erhalten, wieder verlieren oder aber ablegen kann.
So unterschiedlich diese Studien sind, ihnen ist gemeinsam, dass Übergänge hier als natürliche Gegebenheiten erscheinen. Auch die damit verbundenen Normalitätsannahmen, die über Erfolg und Scheitern entscheiden, wurden kaum einmal problematisiert. Hier setzt das Graduiertenkolleg Doing Transitions ein und markiert einen Neuansatz. In das Zentrum rückt nun die Frage, worauf die unterschiedlichen Übergänge antworten, wie sie zustande kommen, wie sie gestaltet und dabei zugleich neu hergestellt werden. Zu diesem Zweck werden drei Ebenen der Gestaltung und der Herstellung von Übergängen quer zu den Lebensaltern untersucht. Um sowohl ihrer Eigenlogik wie auch den komplexen Wechselverhältnissen auf die Spur zu kommen, bearbeiten wir die folgenden Forschungsfragen.
Forschungsprojekt „Wege in und aus jugendkulturellem Rauschtrinken"
Seit dem 01.07.2011 (bis insgesamt 31.07.2015) lief das DFG-finanzierte Forschungsprojekt „Wege in und aus jugendkulturellem Rauschtrinken", das an das im Auftrag des BMG durchgeführte Forschungsprojekt „Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei Jugendlichen“ (JuR, 2/2008 – 4/2009) anknüpfte, welches in Kooperation von Universität Tübingen/Institut für Erziehungswissenschaft und dem tifs durchgeführt wurde. Ein Teil des umfangreichen qualitativen Datenmaterials, das dort unter dem Fokus Präventionsbotschaften und Bewältigungsstrategien ausgewertet wurde, wurde um zwei weitere Befragungswellen zu einem biographischen Längsschnitt erweitert und erlaubte zudem eine Perspektive auf sich verändernde Gruppenkonstellationen. Unter beiden Perspektiven ist relevant, wie Mädchen und Jungen auf diesen Wegen ihre Geschlechterrollen modellieren (Gender-Perspektive), und wie diese Wege jugendkulturell eingebettet sind (Jugendkultur-Perspektive). Indirekt haben die Ergebnisse des Projekts Bedeutung für eine Jugendgesundheitsforschung mit salutogenetischer Ausrichtung. Ein Fortsetzungsprojekt erlaubte die Ausarbeitung der Ergebnisse in ihrer grundlagentheoretischen Relevanz für die Jugendforschung.
Forschungsprojekt "Transition Processing - Pädagogische Rationalitäten in personenbezogenen Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in die Arbeit"
Von 2015 bis 2017 läuft das DFG-finanzierte Forschungsprojekt DFG-finanzierte Forschungsprojekt "Transition Processing - Pädagogische Rationalitäten in personenbezogenen Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in die Arbeit". Das Projekt fokussiert auf personenbezogene Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in die Arbeit, sowohl vom Bildungs- ins Erwerbssystem (Jugendliche und junge Erwachsene), als auch innerhalb des Erwerbssystems (Erwachsene). Aus den untersuchten „Fällen“ der Berufsorientierung an Schulen, der aufsuchende Beratung/Schulabrecher_innen, der Berufsberatung, der Transfergesellschaft und des Coaching analysiert das Tübinger Teilprojekt die Prozessierung von Übergängen im Kontext der Berufsberatung anhand eines multimethodischen Forschungsdesigns.
Forschungsprojekt zu Lebensstrategien von Familien in marginalisierten Stadtteilen
Ein ebenfalls DFG-finanziertes Forschungsprojekt zu Lebensstrategien von Familien in marginalisierten Stadtteilen wird in Kooperation mit der PH Freiburg (Prof. Dr. Christine Riegel), der Universität Klagenfurt (Prof. Dr. Erol Y?ld?z) und der Universität Basel (Prof. Dr. Thomas Geisen) durchgeführt. Ziel ist es, die Lebensstrategien von Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen qualitativ und komplementär im internationalen Kontext (D-A-CH) zu untersuchen. Fokussiert werden Bildungs- und Erwerbsstrategien. Es wird gefragt, über welche Ressourcen Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen verfügen; welche Strategien sie vor dem Hintergrund unterschiedlicher lokaler, gesellschaftlicher und politischer Kontexte entwickeln und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede im internationalen Kontext festzustellen sind. Dabei werden sowohl kollektive familiäre Strategien als auch Perspektiven einzelner Familienmitglieder in ihrer intergenerationalen und geschlechterbezogenen Dynamik analysiert.
Arbeitsschwerpunkt: Praxisevaluationen
Praxisevaluationen im Kontext von studentischen Abschlussarbeiten für
- Das Projekt „Lebenshunger“ – Prävention von Essstörungen bei Mädchen und Jungen (TIMA e.V./Pfunzkerle e.V.) anhand von 4 Abschlussarbeiten-2010
- Das Projekt „Herzklopfen“ – Prävention von Gewalt in Teenagerbeziehungen (TIMA e.V./Pfunzkerle e.V.) anhand von voraussichtlich 5 Abschlussarbeiten (2016 ff.)
Maria Bitzan

Prof. Dr. rer.soc., Professorin an der Hochschule Esslingen, Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege
Aus- und Fortbildung
Studium der Diplompädagogik, Studienrichtung Sozialpädagogik an der Universität Tübingen (1980 Diplom), Promotion an der Universität Tübingen in Erziehungswissenschaft / Sozialpädagogik (1992).
Mitgliedschaften
Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik Baden-Württemberg e.V., Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit Baden-Württemberg e.V., Kommission Sozialpädagogik der DGfE, Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der DGfE, Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in DGS, Mitarbeit beim Zukunftsplan Jugend des Landes Baden-Württemberg, Vorstand bei Kompass, Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt in Kirchheim u. T.
Arbeitsschwerpunkt: Gemeinwesenarbeit
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Themenbereich der Gemeinwesenarbeit. Was schon im Studium ein Schwerpunkt war, verdichtete sich im ersten Forschungsprojekt zur Gemeinwesenorientierten Jugendhilfe, und führte zur Zusammenarbeit mit Trägern der GWA, den Landesarbeitsgemeinschaften vor allem in Hessen und Baden-Württemberg, der Sektion GWA in der deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit und der weitergehenden zielgerichteten Verfolgung dieses Themas in Theorie und Praxis. Dies verknüpft sich mit allgemeineren Zugängen zur Thematik der Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit.
Arbeitsschwerpunkt: Gender-Fragen
Ein zweiter Strang meiner Arbeitsschwerpunkte liegt in Gender-Fragen. Der Schwerpunkt geschlechterreflektierte Jugendarbeit differenzierte sich in eine kontinuierliche Beschäftigung mit mädchenbezogener Jugendhilfe. Neben vielen Texten entstanden auch ein Lehrbuch zu diesem Komplex zusammen mit Claudia Daigler und die enge Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Netzwerken der Mädchenarbeit.
Aber auch die Fragen des allgemeinen Gender-Bezugs in d er Sozialen Arbeit verfolge ich kontinuierlich und versuche theoretische Brücken zwischen verschiedenen Konzepten der Sozialen Arbeit, insbesondere der Lebensweltorientierung und Konzepten kritischer Sozialer Arbeit und genderreflektierenden Konzepten zu schlagen.
Arbeitsschwerpunkt: Sozial- und Jugendhilfeplanung
Aus der GWA heraus entwickelte sich der Schwerpunkt Sozial- und Jugendhilfeplanung.
Alle drei Stränge überschneiden sich und fanden in der Dissertation zu Konfliktorientierung und Geschlechterdifferenz in der GWA zum ersten Mal ihren theoretisch- politischen Ausdruck. Aktuell sind es immer wieder Fragen nach geschlechterreflektierender Planung und Beteiligung.
Als theoretischen Rahmen arbeite ich an Konzepten der Konfliktorientierung , die Potentiale für Theorie- und Praxisentwicklung bietet.
Arbeitsschwerpunkt: Forschungsprojekte und Praxisevaluationen
Im Bereich der kommunalen Jugendhilfe berate ich Kommunen zu ihrer örtlichen Jugendhilfeplanung. In den Gemeinden Kirchheim u. Teck, Balingen und Mössingen verfolgte ich jeweils mehrjährige Projekte dazu. Insbesondere in Kirchheim wurde der Soziale Dienst und die Jugendhilfe e unter gemeinwesenorientierten Gesichtspunkten wesentlich umstrukturiert. In Mössingen wurden die Schulsozialarbeit und die Jugendarbeit evaluiert und mit Fragen der Entwicklung der kommunalen Jugendnplanung zusammengebracht (2013-2015, zusammen mit Eberhard Bolay).
Begleitungen von Mädchentreffs und vor allem Tagungen und konzeptionelle Beratungen zur Weiterentwicklung der Mädchenarbeit führten dazu, dass ich immer wieder gern von Pädagoginnen-Aks und überregionalen Netzwerken angefragt werde.
Für das Land Baden-Württemberg erstellten Hans Thiersch, Eberhard Bolay und ich den zweiten Landesjugendbericht die 13. Legislaturperiode. Insofern gehörte schon immer auch die Jugendpolitik zu meinen Schwerpunkten.
In der Jugendhilfeforschung begleitete ich mehrere Modellprojekte wissenschaftlich über einen längeren Zeitraum. Im Projekt Hilfen für junge Menschen in extremen individuellen und sozialen Problemlagen sowie in den Problematiken Wohnen und Arbeiten, das mit Hans Thiersch und Eberhard Bolay zusammen neue Weg der biografieorientierten Jugendhilfe ausleuchtete, begann der Schwerpunkt der Adressatenorientierung an Bedeutung zu gewinnen, den ich aktuell theoretisch weiter verfolge. Aktuell erstellen wir ein Lehrbuch zur Adressatenorientierung
Seit Mai 2015 Projekt „Erhebung zu den Angeboten in der Jugendarbeit für LSBTTIQ-Jugendliche“ in Baden-Württemberg (eine Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut tifs und der EH Ludwigsburg), finanziert durch das Sozialministerium Baden-Württemberg (2015-2016) im Rahmen des Zukunftsplan Jugend.
Helga Huber

Dipl. Sozialpädagogin FH, Dipl. Pädagogin
Meine Tätigkeitsfelder in der beruflichen Vollzeit im Forschungsinstitut tifs seit 1996: Praxisforschung und -beratung, wissenschaftliche Evaluationen, Forschung.
Seit 2014 bin ich altersangemessen noch teilweise im tifs tätig.
Thematisch interessieren mich aktuell und wohl auch zukünftig, außer meinem derzeit wichtigsten Thema „Erhalt und Schaffung von Lebensqualität im Prozess des Älterwerdens und im Alter, sowie die Gestaltung von generationenübergreifendem Miteinander in Nachbarschaften und Stadtquartieren“, weiterhin Themen zur sozialpädagogischen Praxis auf Handlungsfeldern für Kinder und Jugendliche und zu Lebenslagen und Lebensführung von Frauen in marginalisierten Lebenslagen. Zum qualitativen und quantitativen Einsatz von Methoden der Sozialforschung in der Praxisforschung und in wissenschaftlichen Evaluationen möchte ich mich zukünftig noch beratend betätigen.
Aus- und Fortbildung
Mein sozialpädagogisch-beruflicher Werdegang führte vom ehrenamtlichen Engagement in einem Jugendverband über die Anstellung bei einem großen Jugendhausträger in Stuttgart auf dem zweiten Bildungsweg zum Studium der Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule in Reutlingen (Diplom 1983) und der Diplompädagogik, Studienrichtung Sozialpädagogik, an der Universität Tübingen (Diplom1986). Während des Studiums in Tübingen entwickelte ich mein Interesse für die Sozialforschung, sowohl in theoretisch-methodologischer als auch anwendungsbezogener Hinsicht. Über die Beteiligung in einem Jugendforschungsprojekt vom Deutschen Jugendinstitut München (DJI) und die Durchführung eines Frauenforschungsprojekts am Institut für Erziehungswissenschaft I (IFE) der Universität Tübingen führte der Weg zur Mitbegründung von tifs im Jahr 1996.
Arbeitsschwerpunkt: Forschung/Projekte
Die Themen meiner Berufslaufbahn in Forschungsprojekten und Praxisevaluationen können anhand der Listen zu Projekten, Veröffentlichungen, Evaluations- und Forschungsberichten im Archiv dieser Website nachverfolgt werden.
Im Rückblick möchte ich an dieser Stelle auf mir besonders wichtige frühere und aktuelle Produkte verweisen:
„Langzeitwirkung eines Empowerment-Ansatzes in der Arbeit mit obdach- und wohnungslosen Frauen“. 2014-2015.
„Komm Mit“ - Integratives und (sprach-)förderndes Projekt für Mütter und Kinder mit Migrationshintergrund. Projektbericht 2014
Haus Weitblick - Studie zur Entstehung und Entwicklung des gemeinschaftlichen Wohnprojekts
Jugend im WertAll – Wertekommunikation in der außerschulischen Jugendbildung. 2003 – 2007
„Wohnungsnot und Obdachlosigkeit von Frauen in Nordrhein-Westfalen: Bedarfslagen, Hilfen und neue Wege“. 2003 – 2004
Arbeitsschwerpunkt: Engagement und Vernetzung in Praxisfeldern
Engagement und Vernetzung hat sich bei mir auf sozialpädagogischen sowie sozialpolitischen Handlungsfeldern im kommunalen Kontext abgespielt und bewegt sich immer noch in diesem Rahmen.
Parteilichkeit in der Politik für Frauen habe ich über viele Jahre hinweg (1988-1996) gemeinsam mit Kolleginnen aus dem Frauenhaus und aus sozialen Einrichtungen und Ämtern im Frauenforum Silberdistel Zollernalbkreis verfolgt. Dort entstanden die Idee und die Vorbereitung des Vereins Feuervogel, der seither als Verein für eine Kontakt-, Info- und Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt im Zollernalbkreis wirkt. Während dieser Zeit gab es eine intensive Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen der kommunalen Praxisebene im Zollernalbkreis und der Wissenschaftsebene vom IFE der Universität Tübingen, was über Jahre hinweg zu gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen und Konferenzen führte.
Jahrzehntelang angesammeltes Wissen und Erfahrungen nutze ich seit über 10 Jahren als Vorsitzende von Huckleberry und Pippilotta. Verein zur Förderung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Eltern aus suchtbelasteten Familien e.V. und seit kurzem im Vorstand vom generationen netz balingen e.V. Der Verein möchte das Miteinander der Generationen fördern, die vorhandenen Kompetenzen und die Hilfsbereitschaft vieler Menschen einbeziehen und sich bei der gesellschaftlichen Weiterentwicklung der Stadt Balingen und ihrer Stadtteile aktiv einbringen.
Sabine Patricia Maier M.A.

Sozialwissenschaftlerin, Schwerpunkte Gender Studies und Lateinamerika.
Ich arbeite schwerpunktmäßig zu den Themen Intersektionalität, Diversity und Gleichstellungspolitiken, Gewalt im Geschlechterverhältnis und Femi(ni)zide.
Dabei interessiere ich mich besonders für dekoloniale und queere Perspektiven, die ich gerne bei der Evaluation politischer Maßnahmen und Projekte einbringe.
Neben Kenntnissen in quantitativer und qualitativer Forschung habe ich Erfahrungen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Kontext des weltwärts-Programms.
Aus- und Fortbildung
Bachelorstudium der Sozialwissenschaften (Medien, Gesellschaft, Politik) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Universidad de Granada. Masterstudium der Interdisziplinären Lateinamerikastudien mit Schwerpunkt Gender Studies an der Freien Universität Berlin, Forschungsaufenthalt an der Universidad Nacional Autónoma de México.
Forschungsprojekte
- Evaluation des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg (April bis Dezember 2021)
- "GeDiC - Gender- und Diversitätsaspekte bei der professionellen Unterstützung von Drogenkonsumierenden mit Fokus auf Crystal-Konsum" in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Tübingen (2020-2021)
Publikationen
Maier, Sabine Patricia (2015): ¿La mató sólo por el hecho de ser mujer? Hacia una apropiación interseccional del concepto de feminicidio en el contexto de matrimonios bi-nacionales en Alemania,
in: Manuel Góngora-Mera, Sérgio Costa y Guilherme Leite Gonçalves (Hrsg.): Derecho en América Latina. ¿Corrector o (re)productor de desigualdades? desiguALdades.net Research Network on Interdependent Inequalities in Latin America (Working Paper Series, No. 81), S. 60-90.
Online hier (Spanisch).